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Alle lieben Dich |
Geboren, nur
um da zu sein
Bist Du für
Dich, doch nicht allein
Du bist bei
Dir, doch eingebettet
In was Dir
fehlt und was Dich rettet
Die Mutter
und Familie steht
Für das, was
immer mit Dir geht
Für was Dir
hilft und was Dir fehlt
Was Dich
weich macht, was Dich stählt
Gerät es aus
dem Gleichgewicht
Kann es
schnell sein, dass es Dich bricht
Kann sein,
dass alle lieben Dich
Nur Du, Du
leider liebst Dich nicht
Du suchst -
und wenn’s gelingt, Du findest
Ein zartes
Band, mit dem Du bindest
Was auch so
zart und brüchig war
Und stärkst
das Band und Dich sogar
Nähe, die
Dich nähren soll
Nähe, des
Vertrauens voll
Verstehen,
das die Wogen glättet
Das Kind von
rauer See bald rettet
Doch hilft
ein Band nach außen nicht
Dem Kind,
das innen Kämpfe ficht
Um Liebe,
Dürfen, Sein und Wollen
Du willst
nur sein und sollst doch sollen
So ringt es
hin und zerrt es her
Kein Gewinn
- nur Schmerz wird mehr
Solange zwei
es sind, die ringen
Wird keine
Einigkeit gelingen
Erst wenn
das Kind und Du sind Freunde
Verstehend,
achtsam und geneigt
Sich
ineinander warm umschlingend
Das Kind
bereit, der Welt verzeiht
Dann ist,
was mir zu hoffen bliebe
Dass Du Dich
liebst, wie ich Dich liebe
Thomas
Küchler 2022
Musiker, Sänger & Sprecher
https://www.gut-gesprochen.de
Mit diesem Gedicht von Thomas, das ich heute erhalten habe, wünsche ich euch und euren Lieben gesegnete Feiertage,
herzliche Grüße,
eure Lilli
Kontakt:
Lilli Cremer-Altgeld, xmashochbegabte@t-online.de
Ihr Lieben,
ich war jetzt längere Zeit unterwegs, um Menschen aus den
Familien und Freundeskreisen zur Seite zu stehen. Für uns alle keine leichte
Zeit. Aber gemeinsam geht es schon besser.
Diesmal keine Weihnachtsmärkte. Ich habe einfach mal die Stimmung
in meinen Gruppen aufgenommen und wer da auf den Weihnachtsmarkt gehen will,
ist bereits gut informiert und verabredet. Und die anderen Menschen? Haben oft
andere Themen. Und sie fragen sich auch: Was kann mir jetzt helfen?
Ich fange mal einfach mit der Pressemitteilung an, die ich
eben erhalten habe. Es gibt viele Menschen die sich sorgen. Der Malteser
Hilfsdienst veröffentlicht dazu eine Studie. Seit ich als junge Erwachsene im Vorfeld meines späteren Studiums eine Ausbildung
zum Sani gemacht und ich mich mit der Verwaltung sehr gut gefühlt habe, geht
mein Blick immer wieder zu den Kolleginnen und Kollegen von früher.
Hier die PM
Malteser-Umfrage: Deutsche rechnen mit mehr Armut und
Einsamkeit
Die meisten Menschen in Deutschland sind davon überzeugt,
dass Armut und Einsamkeit hierzulande zunehmen werden. Mehr als die Hälfte der
Deutschen re chnet zudem damit, dass sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten
und planen deshalb deutlich weniger Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben.
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Besuchs- und Begleitdienst der Malteser. Lena Kirchner |
Köln. Armut wird bei uns noch weiter steigen, davon sind 86
Prozent der Menschen in Deutschland überzeugt. 75 Prozent gehen davon aus, dass
sich die Menschen einsamer fühlen werden. Das ist das Ergebnis des vierten
Malteser Ehrenamtsmonitors auf Grundlage einer repräsentativen YouGov-Umfrage.
Den Grund für zunehmende Armut sehen die Befragten vor allem im Anstieg der
Lebenshaltungs- und Energiekosten sowie der wachsenden Zahl der am
Existenzminimum lebenden Menschen. Die Zunahme der Einsamkeit steht damit im
Zusammenhang. Die Zunahme der Einsamkeit steht damit im Zusammenhang. Sie ist
mit dem Rückzug aus der Gesellschaft sowie der steigenden sozialen
Verunsicherung begründet.
Die Ergebnisse des Ehrenamtsmonitors decken sich mit den
Erfahrungen der Malteser aus der langjährigen Begleitung von Menschen, die von
sozialer Isolation und Einsamkeit betroffen sind. „Die Menschen werden immer
älter, und wir stellen fest, dass es nicht mehr die klassische Großfamilie
gibt, die füreinander sorgt. Dazu kommt, dass Menschen in zunehmendem Alter
weniger mobil werden und deswegen von sich aus nicht mehr so aktiv am Leben
teilnehmen“, erklärt Sabrina Odijk, Abteilungsleiterin des Sozialen Ehrenamts
bei den Maltesern.
Einsamkeit – noch immer ein Tabuthema
Laut der Umfrage wird Einsamkeit in der Gesellschaft vor
allem bei älteren Menschen verortet. Drei Viertel der Befragten glauben, dass
Menschen über 65 Jahre stärker von Einsamkeit betroffen sind als vor der
Pandemie. Nach Einschätzung der Befragten sinkt das Einsamkeitsrisiko je jünger
die Menschen sind.
Ein Drittel der Befragten gibt zudem an, dass sie sich
persönlich heute einsamer fühlen als vor der Corona-Pandemie. Für knapp über
die Hälfte der Menschen in Deutschland hat sich das Gefühl von Einsamkeit nicht
verändert. Die Wahrnehmung der Befragten stimmt mit der gesellschaftlichen
Realität überein. Einsamkeit stellt ein zunehmendes soziales Problem dar, das
sich in den letzten Jahren verschärft hat und in weiten Teilen der Bevölkerung,
also auch bei jungen Menschen, angesiedelt ist. Trotz der wachsenden Bedeutung
scheint das Thema Einsamkeit in der Gesellschaft noch immer ein Tabuthema zu
sein. Bei 60 Prozent der Befragten wird das Thema im direkten Umfeld nicht
offen angesprochen.
Die Malteser sind Teil des deutschlandweiten
Kompetenznetzwerks Einsamkeit, innerhalb dessen sie gemeinsam mit anderen
Organisationen der Einsamkeit durch Vernetzung, Prävention und Enttabuisierung
entgegentreten. Auf diesem Gebiet muss trotzdem dringend deutlich mehr getan werden.
„Wir Malteser engagieren uns auf ganz vielfältige Art und Weise und wollen der
Einsamkeit entgegenwirken. Mit unseren vielen Ehrenamtlichen bieten wir
Gemeinschaftserlebnisse, schaffen Mobilitätsangebote und begleiten einsame
Menschen ganz individuell“, ergänzt Odijk.
Angst vor finanziellen Schwierigkeiten, weniger Geld für
Weihnachtsgeschenke
Darüber hinaus zeichnet sich ein weiterer Trend ab: Die
Mehrheit der Befragten hat in Folge der aktuellen wirtschaftlichen Krise Angst,
in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
60 Prozent der Befragten äußern angesichts der steigenden
Preise die Sorge, dass das Geld nicht reichen könnte. Knapp die Hälfte der
Menschen hat Angst vor Versorgungsengpässen. Und 61 Prozent der Befragten
erwarten persönliche Einschränkungen im sozialen Bereich. So ist es nicht
verwunderlich, dass auch das nahende Weihnachtsfest betroffen ist. Mehr als
jeder Dritte Deutsche plant an den Feiertagen weniger Besuche bei Freunden und
der Familie als in den Vorjahren. Und sogar mehr als die Hälfte aller Befragten
will weniger Geld für Geschenke ausgeben.
Ehrenamtliches Engagement müsste steigen – eigentlich
Nicht verwunderlich also, dass bei der Bewältigung von Armut
und Einsamkeit dem Ehrenamt eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Eine
Einsicht, allerdings ohne sichtbaren Effekt. Knapp zwei Drittel der Befragten
sind der Ansicht, dass ehrenamtliches Engagement für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt wichtiger geworden ist. Die Bereitschaft sich selbst ehrenamtlich
zu engagieren ist bei 19 Prozent eher oder sogar stark gestiegen. Bei der
großen Mehrheit (60 Prozent) bleibt die Bereitschaft zum persönlichen
Engagement unverändert.
*Für die repräsentative Umfrage von YouGov wurden im
November 2022 über 2040 Menschen in Deutschland, bevölkerungsrepräsentativ nach
Alter, Geschlecht und Region befragt.
Ehrenamt bei den Maltesern
Die Malteser in Deutschland sind eine katholische
Hilfsorganisation und Träger von stationären Einrichtungen des Gesundheits- und
Sozialwesens unter dem Schirm der Deutschen Assoziation des Souveränen
Malteserordens. Mehr als 50.000 Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit
ehrenamtlich bei den Maltesern. Neben dem Einsatz im Katastrophenschutz und im
Sanitätsdienst sind sie in der Erste-Hilfe-Ausbildung aktiv und leisten
psychosoziale Unterstützung. So begleiten sie ältere oder bedürftige Menschen,
kümmern sich um Demenzkranke und geflüchtete Menschen und sind in der
Hospizarbeit und Trauerbegleitung aktiv. Ehrenamtlich helfen die Malteser auch bei
Auslandsprojekten sowie in der Jugend- und Sozialarbeit.
Malteser in Deutschland
Angebote & Leistungen
www.malteser.de
Und dann will ich euch davon berichten, was Freundinnen und Freunde vor Jahren - 2019 - für Menschen zwischen Heiligabend und Silvester auf die Beine gestellt haben.
Es war Oliver, der die Idee dazu hatte - in diesem Jahr habe ich das das zum Anlass genommen, um Menschen aus der Ukraine einen Lichtblick zu geben
Und dann will ich euch davon berichten, wie wir es erleben können, dass die Krise - etwas weiter gedacht - doch noch etwas Gutes haben kann.
Das habe ich dazu im letzten Jahr geschrieben:
Und jetzt ist mir der Computer 2 x abgestürzt. Mal sehen, ob mir da noch jemand bis Weihnachten helfen kann ...
Einstweilen: FROHES FEST. Und bis bald,
eure Lilli
Kontakt:
Lilli Cremer-Altgeld, xmashochbegabte@t-online.de
Weihnachtsseite für Hochbegabte?
Liebe Hochbegabte,
warum brauchen Hochbegabte eine eigene Seite für Weihnachten?
Singen sie nicht die gleichen Lieder?
Essen sie nicht die gleichen Speisen?
Haben sie nicht die gleichen Freuden?
Ja. Und: nein.
Um es gleich zu sagen: DIE Hochbegabten gibt es ebenso wenig wie DIE Deutschen oder DIE Katholiken.
Die Seite ist entstanden vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die ich mit Hochbegabten gemacht habe: Sie sind – waren – Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, Coachees, Geschäftsfreunde und Geschäftsfreundinnen, Interviewpartnerinnen und Interviewpartner.
In dieser Zeit vor Weihnachten erinnere ich mich gerne an wertvolle Gespräche. Fragen. Gedanken. Fragmente.
Eben daran, dass es Hochbegabte gibt, die besondere Herausforderungen lieben. Darüber habe ich vorgedacht.
Was können Herausforderungen für Hochbegabte sein?
Zum Beispiel: kochen!
Wenn sie nicht tagtäglich am Herd stehen, um ‚ Arme Kölsche Ritter mit beschwipsten Pflaumen’ oder ‚ Crème brûlée mit Vanille und Rosmarin’ zu zaubern, dann kann es schon eine Herausforderung für sie sein, eine ‚Ente à l'orange auf klassische Art’ oder ein ‚Baiserbusserl’ am Weihnachtstag auf den Tisch zu bringen.
Oder:
Es gibt Hochbegabte, die nicht jedes Jahr vor ihrem Freundes- oder Familienkreis – vor ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Geschäftsfreunden - die gleiche Rede leicht abgewandelt halten mögen.
Für sie mag es eine Herausforderung sein, sich zu fragen, warum gerade die Rede von John F. Kennedy, Martin Luther King oder Perikles so ergreifend gewesen ist. So bedeutend, dass wir uns heute noch erinnern? Was können diese Hochbegabten für sich daraus lernen und was umsetzen?
In diesem Sinne wünsche ich allen Hochbegabten eine prickelnde Vorweihnachtszeit.
Für Sie und Ihre Lieben glückliche Weihnachtstage.
Von Herzen
Ihre
Lilli Cremer-Altgeld
Bedburg/Köln im November 2009
PS Herausforderung: Was ist für Sie 'Liebe' ? Was bedeutet Ihnen 'Liebe'?
PPS Leider funktioniert das Kontaktformular nicht. Wenn Sie mir schreiben mögen, bitte mit dieser Adresse: xmashochbegabte@t-online.de
Liebe
... ist ein Kunstwerk.
Ingeborg Bachmann
Liebe
... ist ein Zeitwort, ein Verhältniswort, ein Zahlwort oder ein Umstandswort - je nachdem.
Orson Welles
Bevor es Guide-Michelin-Sterne-Köche gab ...
– also vor 1900 – gab es auch schon hochbegabte Meisterköche. Einer der bekanntesten Köche der Neuzeit war Georges Auguste Escoffier (1846-1935).
Noch bis in die 60er Jahre des letzten Jahrhundert war es eine ehrenvolle Verpflichtung jedes Kochkollegen – und jeder Kochkollegin – beim Nennen seines Namens (!) aufzustehen(!). Manche Kollegen führten diesen Kult noch weiter und verneigten ihr Haupt vor ihm. Andere Zeiten gewiss.
Aber Escoffier beeinflusste die französische Haute Cuisine auch auf besondere Weise: Er liess sich von Köstlichkeiten aus anderen Ländern inspirieren.
Er kochte in Paris und Nizza. Sein erstes Restaurant, Le Faisan doré, eröffnete er in Cannes. Im Jahre 1879 übernahm er die Leitung des Maison Chevet am königlichen Palast in Paris.
Später kreierte er seine weltberühmten Speisen wie zum Beispiel Seezungenfilet Coquelin, Homard à l’américaine, Geflügel à la Derby und Pfirsich Melba.
1898 wurde das berühmte ‚Ritz’ an der Place Vendôme in Paris eröffnet. Escoffier übernahm die Direktion der Küche.
1903 wurde sein bekanntestes Buch herausgegeben: der ‚Guide Culinaire’ - ‚Kochkunstführer’.
Der französische Präsident Raymond Poincaré erhob Escoffier am 11. September 1919 zum Ritter der Ehrenlegion Frankreichs.
Escoffiers ‚Guide Culinaire’ wird als eine der formalen Grundlagen der Kochkunst des 20. Jahrhunderts angesehen.
Auf eine Christblume
I
Tochter des Waldes, du Lilienverwandte,
So lang von mir gesuchte, unbekannte,
Im fremden Kirchhof, öd und winterlich,
Zum erstenmal, o schöne, find ich dich!
Von welcher Hand gepflegt du hier erblühtest,
Ich weiß es nicht, noch weßen Grab du hütest;
Ist es ein Jüngling, so geschah ihm Heil,
Ist's eine Jungfrau, lieblich fiel ihr Teil.
Im nächtgen Hain, von Schneelicht überbreitet,
Wo fromm das Reh an dir vorüberweidet,
Bei der Kapelle, am kristallnen Teich,
Dort sucht ich deiner Heimat Zauberreich.
Schön bist du, Kind des Mondes, nicht der Sonne;
Dir wäre tödlich andrer Blumen Wonne,
Dich nährt, den keuschen Leib voll Reif und Duft,
Himmlischer Kälte balsamsüße Luft.
In deines Busens goldner Fülle gründet
Ein Wohlgeruch, der sich nur kaum verkündet;
So duftete, berührt von Engelshand,
Der benedeiten Mutter Brautgewand.
Dich würden, mahnend an das heilge Leiden,
Fünf Purpurtropfen schön und einzig kleiden:
Doch kindlich zierst du, um die Weihnachtszeit,
Lichtgrün mit einem Hauch dein weißes Kleid.
Der Elfe, der in mitternächtger Stunde
Zum Tanze geht im lichterhellen Grunde,
Vor deiner mystischen Glorie steht er scheu
Neugierig still von fern und huscht vorbei.
II
Im Winterboden schläft, ein Blumenkeim,
Der Schmetterling, der einst um Busch und Hügel
In Frühlingsnächten wiegt den samtnen Flügel;
Nie soll er kosten deinen Honigseim.
Wer aber weiß, ob nicht sein zarter Geist,
Wenn jede Zier des Sommers hingesunken,
Dereinst, von deinem leisen Dufte trunken,
Mir unsichtbar, dich blühende umkreist?
Eduard Mörike (1804-1875)
Altes Kaminstück
Draußen ziehen weiße Flocken
Durch die Nacht, der Sturm ist laut;
Hier im Stübchen ist es trocken,
Warm und einsam, stillvertraut.
Sinnend sitz ich auf dem Seßel,
An dem knisternden Kamin,
Kochend summt der Waßerkeßel
Längst verklungne Melodien.
Und ein Kätzchen sitzt daneben,
Wärmt die Pfötchen an der Glut;
Und die Flammen schweben, weben,
Wundersam wird mir zu Mut.
Dämmernd kommt heraufgestiegen
Manche längst vergeßne Zeit,
Wie mit bunten Maskenzügen
Und verblichner Herrlichkeit.
Schöne Frauen, mit kluger Miene,
Winken süßgeheimnisvoll,
Und dazwischen Harlekine
Springen, lachen, lustigtoll.
Ferne grüßen Marmorgötter,
Traumhaft neben ihnen stehn
Märchenblumen, deren Blätter
In dem Mondenlichte wehn.
Wackelnd kommt herbeigeschwommen
Manches alte Zauberschloß;
Hintendrein geritten kommen
Blanke Ritter, Knappentroß.
Und das alles zieht vorüber,
Schattenhastig übereilt -
Ach! da kocht der Keßel über,
Und das naße Kätzchen heult.
Heinrich Heine (1797-1856)
Weihnachten
... - ein Fest der Freude. Leider wird dabei zu wenig gelacht.
Jean-Paul Sartre
Winterlied
Geduld, du kleine Knospe
Im lieben stillen Wald,
Es ist noch viel zu frostig,
Es ist noch viel zu bald.
Noch geh ich dich vorüber,
Doch merk ich mir den Platz,
Und kommt heran der Frühling,
So hol ich dich, mein Schatz.
August Graf von Platen (1796-1835)
Weihnachten
Zwar ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.
O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
So kommt der heilige Christ hinein,
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.
Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu'n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Liebe
... einen Menschen zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Am Weihnachtsabend
Stehst du freundlich wieder offen,
Meiner Kindheit Paradies,
Das ich unter frohem Hoffen,
In der Jugend Mut verließ? -
Haben Zauberlandes Räume
Hell sich wieder aufgetan,S
chaukeln meine alten Träume
Wieder mich in süßem Wahn?
Gießt der Kerzen muntrer Schimmer
Licht durch meine Lebensnacht,
In der schon seit Jahren nimmer
Ruhesterne mir gelacht? -
Wär ich niemals doch geschieden
Aus dem engbeschränkten Reich;
Dann wär meiner Seele Frieden
Noch wie damals ewig gleich.
Ach, nun scheinen Weihnachtskerzen
Wie der Fackel düstrer Zug,
Wenn zum Grab gebrochne Herzen
Auf der Bahre hin man trug. -
Oder wie die Abendröte
Noch den Horizont bemalt,
Wenn sich schon die Nacht erhöhte,
Längst nicht mehr die Sonne strahlt.
Abglanz des verlornen Glückes
Find ich, wo sonst Glückes Spur:
Kenne Gunst des Augenblickes
Diesen bleichen Schatten nur.
Matt versanken kleine Freuden
Vor der Liebe Sonnenglanz. -
Nach der Liebe steht das Scheiden,
Es zerriss mir meinen Kranz.
Flattern auch noch kleine Blüten
Hier und dort mir freundlich zu,
Nehm ich sie, wie sie sich bieten;
Doch sie geben keine Ruh.
Leuchtet nur ihr Weihnachtskerzen,
Durch die Winternacht so mild,
Also strahlt durch Gram und Schmerzen
Meiner einz’gen Liebe Bild.
Ida Gräfin Hahn-Hahn (1805-1880)
Liebe
... es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr: trotz seiner selbst.
Victor Hugo
Ein Fichtenbaum steht einsam
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh'.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Heinrich Heine (1797-1856)
Liebe
... eine Liebesbeziehung kann man zerreden. Zerschweigen kann man sie nicht.
Robert Musil
Ich kann Euch zu Weihnachten nichts geben
... ich kann Euch für den Christbaum, wenn ihr überhaupt einen habt, keine Kerzen geben, kein Stück Brot, keine Kohle zum Heizen, kein Glas zum Einschneiden. Wir haben nichts. Ich kann Euch nur bitten, glaubt an dieses Österreich!
Leopold Figl, Weihnachtsansprache 1945,
Land Oberösterreich
Liebe
Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein;
Langen
Und bangen
In schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
Zum Tode betrübt,
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.
Johann Wolfgang von Goethe